Diese Frage stellt sich früher oder später, interessiert man sich für das Leben und Streben der Honigbienen und möchte man leckeren eigenen Honig genießen.
Doch wie beginne ich – was sind die Voraussetzungen dafür – was kostet mich das? Hier bieten wir Ihnen einige Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Bin ich körperlich geeignet, um zu imkern?
- Die körperliche Eignung ist natürlich ein wichtiger Punkt. Ein gutes Alter, um zu beginnen, gibt es eigentlich nicht. Selbst Kinder können mit Unterstützung eines Erwachsenen problemlos imkern. Die Imkerei kann, je nach Gesundheitszustand, bis ins hohe Alter betrieben werden
- Wer unter Rückenproblemen leidet, sollte bedenken, dass ein Honigraum gut und gerne +/-25 kg wiegen kann. Dieser muss während der Saison mehrfach abgenommen und wieder aufgesetzt werden. Es gibt aber Beutensysteme, die ein rückenschonendes Imkern durchaus zulassen, wie z. B. die Golzbeute.
- Bienen stechen, das steht außer Frage. Allerdings sind Stiche während er Arbeit am Bienenstock nicht so häufig, wie manch einer vermutet. Sie passieren beim fachkundigen Umgang mit den Immen eher selten. Ein Imkeranzug kann hier Abhilfe schaffen, auch wenn selbst dort der ein oder andere Stich mal durchgeht. Wer wissentlich unter einer Bienengiftallergie leidet, muss die Schwere der Allergie mit einbeziehen. Eine Allergie kann auch später noch auftreten, lässt sich aber möglicherweise gut mit einer Desensibilisierung in den Griff kriegen.
Wieviel Zeit benötige ich?
- Pro Volk und Jahr rechnet man mit rund 10 Stunden Zeitaufwand. Die Bienen müssen während der Saison wöchentlich auf Volks- und Gesundheitszustand kontrolliert werden. Hier ist zu bedenken, dass gerade zur Haupturlaubszeit des Jahres viele wichtige Arbeiten in der Imkerei anfallen, die meist nicht „bis nach dem Urlaub“ warten können. Honigschleudern ist ebenfalls mit zeitlichem Aufwand verbunden, der nicht zu unterschätzen ist. Aber keine Angst – Sie müssen nicht auf Ihren Urlaub verzichten!
Wie beginne ich?
- Wir empfehlen dringend, vor der Anschaffung der ersten Bienen einen Anfängerkurs zu belegen! Denn Bienenhaltung ist Verantwortung! Auf Ihre Fachkunde kommt es an, ob diese wichtigen Insekten in Ihrer Obhut überleben! Ein Imkerpate oder eine Imkerpatin ist ebenfalls zu empfehlen. Das sind erfahrene Imkerinnen und Imker, die Ihnen nach dem Anfängerkurs begleitend zur Seite stehen. Leider erleben wir häufiger als uns lieb ist, dass Hobbyimker und -imkerinnen ohne solides Grundwissen mit der Imkerei beginnen, was sehr oft den Tod dieser tollen Insekten zur Folge hat.
- Auch wir bieten jährlich einen Anfängerkurs an. Haben Sie Interesse? Dann finden Sie hier nähere Informationen dazu.
Was kostet mich die Imkerei?
- Um in die Imkerei starten zu können, ist ein Anfangskapital von rund 1.500,- € im ersten Jahr zu veranschlagen. Dies beinhaltet unter anderem den Anfängerkurs, Beutenmaterial, Rähmchen, Wachs, Schutzkleidung und natürlich die ersten Bienenvölker. Wir raten, nach einem erfolgreich absolvierten Anfängerkurs mit 2-3 Ablegern zu beginnen. So können Sie mit Ihren kleinen Völkern gemeinsam in die Imkerei hineinwachsen. Im Jahr darauf und bei fachgerechter Pflege sind aus den kleinen Ablegern große Wirtschaftsvölker geworden und der erste Honig kann geerntet werden. Wirtschaftsvölker bedürfen einer Pflege, die mehr Fachwissen benötigt, als die kleineren Ableger.
- In den Folgejahren ist mit Verbrauchsmaterialien zu rechnen, wie z. B. Honiggläser, Wachs etc. Auch die Anschaffung einer Honigschleuder ist im 2. Imkerjahr angeraten. Eine Schleuder schlägt im Schnitt mit etwa 400,- € zu Buche.
Sind laufende Weiterbildungen notwendig?
- Wir sagen dazu ganz klar JA. Die Imkerei hat so viele Facetten und Bereiche, die in einem Anfängerkurs unmöglich in ihrer Gesamtheit gelehrt werden können. Anfängerkurse bieten ein solides Grundwissen, um mit der Bienenhaltung zu beginnen, aber das weiterführende Fachwissen ist ebenso unerlässlich. Auch in Punkto Bienengesundheit forscht die Wissenschaft stetig weiter und teilt dieses Wissen mit uns, welches in diversen Schulungen an Imkerinnen und Imker weitergegeben wird. 1-2 Weiterbildungen pro Jahr, sei es online oder in Präsenz, sollten uns unsere Bienen in jeden Fall wert sein. Zu empfehlen ist hier an erster Stelle die Imkerschule in Bad Segeberg. Sie bietet ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm an, um in der Imkerei immer „up to date“ zu sein.